TZI und Lehrerausbildung in Basel

Am 23. Oktober 1995 beschloß die Stadt Basel ihre Schulpolitik zu verändern. Grundlegende Erkenntnis und Einsicht für diesen Schritt war, daß jede Schulentwicklung und -veränderung mit Lehrerfortbildung beginnt. Nicht Zählen der gehaltenen Unterrichtsstunden (mit dem Ziel, die 'faulen Säcke' an die Arbeit zu bekomen), nicht das Messen von SchülerInnenleistungen (TIMSS, PISA, ...) oder Vergleichsarbeiten (mit dem ...) sondern der Gedanke der Unterstützung der LehrerInnen waren die Eltern des Projekts.

Wer innovativ tätig sein soll, wer Schulentwicklung leisten soll, wer im Alltag Erziehungsarbeit vollbringen soll, wer Kindern helfen soll, in der Welt morgen klar zu kommen, der braucht selbst "nachhaltige" Unterstützung.

Deshalb haben die Schweizer in Basel ernst gemacht und haben ein Unterstützungssystem ins Leben gerufen, was

Kerngedanke war, daß Unterricht vor allem Kommunikation in nicht unproblematischen Umfeld ist. Kommunikation ist aber sehr störanfällig. Was lag daher näher, auf eine professionelle Unterstützung, sprich: ein Training in Kommunikation, zurückzugreifen. Nun gibt es da ja viele Möglichkeiten: die Lehrer-Schüler-Konferenz von Thomas Gorden, Schulz von Thun und eben auch TZI von Ruth Cohn.

Da dieses Konzept schon vom Ansatz her die Balance zwischen Thema, den einzelnen TeilnehmerInnen und der Gruppe, in der gearbeitet wird, im Blick hat, erschien es für Schule besonders geeignet. Schließlich lebte Ruth Cohn in der Schweiz und es gab sogar eine Schule, die Ecole d'Humanité, die mit den klingenden Namen Paul und Edith Geheeb, Martin Wagenschein und eben Ruth Cohn sowie Natalie Lüthi-Peterson (bis 1995 Mitleiterin der Ecole d'Humanité), Christel Grünenwald (TZI-Beraterin der Ecole), Suse Mumm (ehemalige Schülerin von Wagenschein), und Monika Roski (Leiterin des Internats Birklehof im Schwarzwald) verbunden ist.

Wie auch immer, die Entscheidung für TZI und das vorgestellte konzept der Lehrerbildung fand sowol bei den Lehrerinnen als auch in der Bevölkerung breite Zustimmung.

So konnte das Projekt in Worte und Taten gegossen werden:



Quelle: ULEF

Der Erziehungsrat des Kantons Basel-Stadt erlässt, gestützt auf § 79 Abs. 6 des Schulgesetzes vom 4. April 1991), folgende Ordnung für das Institut für Unterrichtsfragen und Lehrkräftefortbildung des Kantons Basel-Stadt (ULEF):

§1. Das dem Erziehungsdepartement angegliederte Institut für Unterrichtsfragen und Lehrkräftefortbildung des Kantons Basel-Stadt (ULEF) hat die Aufgabe:

a) im Rahmen der Lehrerinnen- und Lehrerbildung Fortbildung (und in beschränktem Masse Weiterbildung) zu betreiben und dabei vorhandene Angebote an der Universität Basel und an der Weiterbildungsstelle Luzern koordinierend zu berücksichtigen.

b) Lehrerinnen und Lehrer in der Ausübung ihrer beruflichen Tätigkeit innovativ und nachhaltig zu unterstützen.

c) Schulentwicklungsprojekte in Zusammenarbeit mit den Schulleitungen und im Einvernehmen mit dem Erziehungsdepartement zu fördern.

d) die sich aus den Beschlüssen der Erziehungsbehörden ergebenden Einführungs- und Fortbildungsaufträge zu erfüllen.

e) Fort- und Weiterbildungsbedürfnisse, die an den in lit. a) erwähnten Institutionen gedeckt werden können, dort anhängig zu machen.